Montag, 28. März 2011

Heilige


In der christlich-orthodoxen Kirche ist es Tradition, dass die Kinder im Religionsunterricht von ihren Lehrern für besonders gute Leistungen Heiligenbildchen geschenkt bekommen. Ich selber kann mich daran erinnern, diese Bilder sehr in Ehren gehalten zu haben. Sie zeigten das Abbild eines Heiligen und waren im Stil den Abbildern auf Ikonen nachempfunden. Somit waren sie auch oft mit Goldstaub bestäubt und hatten für uns Kinder einen besonderen Reiz. Oft waren die Heiligen auch mit einem Heiligenschein um den Kopf herum dargestellt.
Was bedeutet es jedoch, wenn jemand heiliggesprochen wird?
Ein Heiliger ist ein Mensch, der Gott besonders nahe stand und seinen Glauben sehr stark gelebt hat. Oftmals sind diese Menschen sogar für ihren Glauben gestorben. Zum Beispiel wenn man von ihnen verlangte, ihrem Gott abzuschwören und sie dies nicht taten. Dann wurden sie in manchen Fällen hingerichtet.
Und wer darf einen Menschen heiligsprechen?
Menschen werden in der Regel von der Kirche heiliggesprochen. Manchmal geschieht dies jedoch auch durch politische Autoritäten. Auch wird jemand meist posthum, also nach seinem Tod, heiliggesprochen. Diese Sicht der Heiligkeit ist ein recht allgemeines Verständnis und nicht speziell dem Christentum zugeordnet.
Wie wird Heiligkeit nun im Christentum verstanden?
Das Konzept von Heiligkeit im Christentum ist im Alten und Neuen Testament verschieden: Im Alten Testament versteht man darunter Gott selbst, der heilig ist und diese Heiligkeit wohnt den Dingen auf der Erde inne. Nach dem Leben Jesus änderte sich der Heiligkeitsbegriff im christlichen Glauben: Jetzt wurde das Heilige in denen hervorgerufen, die Jesus nachfolgten und auf die Art und Weise lebten, die er predigte.